Schilddrüsenerkrankungen
Die Schilddrüse
“Die Schilddrüse ist ein sehr langweiliges Organ”, sagte vor langer Zeit einmal ein Schilddrüsenspezialist zu mir, “wenn sie nicht ordentlich produziert, kann man das Fehlende einfach jeden Morgen als Tablette schlucken, und die Sache ist erledigt!”
Tatsächlich lassen sich die wichtigsten Hormone, die die Schilddrüse produziert – Thyroxin und Triiodthyronin – vergleichsweise einfach und billig herstellen. Ihre orale Einnahme bringt, wenn die Dosierung stimmt, auch auf Dauer eher selten gravierende Nebenwirkungen mit sich.
Doch leider fühlen sich viele Schilddrüsenpatienten auch mit der empfohlenden Dosierung der Medikamente nicht wohl.
Die Aufgaben der Schilddrüsenhormone sind vielfältig:
- Regelung der Körpertemperatur
- Regelung der Verdauung
- Zeugungsfähigkeit
- Leberentgiftung
- Fettverbrennung
- Insulin- und Glucosestoffwechsel (Gehirnfunktion)
- Für den Knochenstoffwechsel ist das unter anderem in der Schilddrüse gebildete Calcitonin mitverantwortlich.
Daraus folgend wirkt sich sowohl eine Überfunktion, als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse auf diese Bereiche aus. Zu beachten ist, dass für eine normale Schilddrüsentätigkeit und für die Wirksamkeit der Hormone eine gesunde Leber und eine intakte Darmflora wichtig sind.
Schilddrüsen-Unterfunktion:
Symptome:
- Müdigkeit, Trägheit
- Kältegefühl ( vor allem der Hände und Füße)
- Großes Bedürfnis nach Schlaf
- Gewichtszunahme, Übergewicht
- Verstopfung
- Depression, Antriebsschwäche
- geistige Trägheit
Auslöser:
- “Hashimoto” (sehr häufig)
- Mangel an Mikronährstoffen z.B. Jod
- Leberfunktionsstörungen
- Darmdysbiose
- Arzneimittel (z.B. Antidepressiva)
- andere hormonelle Störungen (z.B. Cortisolüberschuß)
Schilddrüsen-Überfunktion:
Symptome:
- Herzrasen
- Unruhe, Zittern
- schneller Puls, auch in Ruhe
- erschwerte Gewichtszunahme
- Nervosität
- Schlafstörungen, Nachtschweiß
Auslöser:
- “Hashimoto”
- Morbus Basedow
- Schilddrüsenautonomie
- Tumore
- Überdosierung von Schilddrüsenhormonen
Sonderfall: Hashimoto Thyreoditis
Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Schilddrüsengewebe zerstört wird. Dadurch kann es abwechselnd zu einer Unterfunktions- oder zu einer Überfunktionssymptomatik kommen, was für die Patienten äußerst belastend ist und nicht selten zu psychiatrischen (Fehl-) Diagnosen führt.
Diese Krankheit lässt sich oft auch sehr schwierig behandeln, da es mit einer Hormonsubstitution allein selten getan ist. Wichtig ist es vor allem, die Entzündung zu stoppen, das Immunsystem zu modulieren und mögliche Auslöser bzw. Verstärker der Erkrankung aufzuspüren und zu minimieren.
Als Auslöser werden diskutiert:
- Gluten-Intoleranz
- Vitamin D Mangel
- Rauchen
- Stress
- und andere..
Mit der Pflanzenheilkunde bietet sich die Möglichkeit wirklich individuell auf die aktuelle Befindlichkeit des Patienten einzugehen, und erlaubt sowohl die besonderen Symptome zu berücksichtigen als auch das Krankheitsgeschehen selbst zu beeinflussen.