Gelenkschmerzen
Stütz- und Bewegungsapparat
Unsere Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und auch Teile des Nervensystems sind dazu da, unseren Körper zu bewegen. Dabei verleiht uns das Skelett unsere Körperform. Die unterschiedlichen Gelenke geben die betreffenden Bewegungsmöglichkeiten vor. Unsere Knochen und Gelenke werden durch die Muskeln bewegt, und die Sehnen verbinden wiederum die Knochen und die Muskeln. Bänder und Menisken geben den Gelenken zusätzliche Stabilität. Das Nervensystem an oberster Stelle koordiniert die Tätigkeit der Muskeln.
Erkrankungen, die sich auf den Bewegungsapparat auswirken, gibt es zahlreiche und die Krankheitsursachen sind sehr vielfältig.
- Hormonelle Ursachen wie zum Beispiel bei Osteoporose, die die Knochen weniger stabil macht
- Bakterien können zuweilen Entzündungen der Gelenke verursachen
- Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Multiple Sklerose, Morbus Bechterew, Rheumatoide Arthritis und wahrscheinlich die Parkinsonkrankheit schränken langfristig die Bewegungsfreiheit ein
- Unfälle können gerissene Sehnen und Bänder und starke Schmerzen zur Folge haben und darüber hinaus langfristige Beschwerden verursachen
- Über- und Fehlbelastungen der Gelenke, zum Beispiel in Folge anderer Erkrankungen oder dauerhafter Fehlhaltungen können zu schmerzhaften Leiden wie Sehnenscheidenentzündung und Arthrose führen.
Therapeutische Ansätze
Je nach Art der Erkrankung stelle ich mit Ihnen für Sie einen individuellen Therapieplan zusammen:
Akut schmerzende Gelenke lassen sich oft sehr schnell durch eine Blutegeltherapie lindern. Darüber hinaus verbessert sich die Beweglichkeit. Dies schafft in vielen Fällen die Voraussetzung für weitere Maßnahmen wie Bewegungstherapie, Sport usw.
Verspannte Muskeln entspannen sich durch Schröpfen und die Feldenkrais-Methode. Vor allem bei körperlich eintönigen Tätigkeiten (Arbeit am Computer, stundenlanges Geige üben, Fliesenlegen) ist beides sehr nützlich.
Mit Hilfe der Phytotherapie lassen lassen sich hormonelle Störungen ins Gleichgewicht bringen. Darüber hinaus wird das Gewebe “entsäuert” sowie Entzündungen bekämpft. Autoimmune Prozesse können durch Heilpflanzen sanft reguliert und Stoffwechselvorgänge verbessert werden. Des weiteren kann eine schonende Entwässerung durch ausgewählte Heilpflanzen Ödeme und Schwellungen zum verschwinden bringen, was wiederum die Gelenke entlastet.
Äußerst wichtig ist in vielen Fällen eine Ernährungsberatung. Erstens um gelenkbelastendes Übergewicht zu reduzieren, zweitens die Stoffwechsellage im Gewebe zu verbessern und drittens das Gewebe zu entgiften zum Beispiel bei Gicht. Mit Hilfe gezielter Veränderungen im Speiseplan kombiniert mit ausgesuchten Heilkräutern und Gewürzen lässt sich die allgemeine “Entzündungsbereitschaft” des Körpers regulieren was vor allem bei chronisch entzündlichen Erkrankungen und Rheuma eine Rolle spielt.
Einen besonderen Stellenwert nimmt die Feldenkrais-Methode ein. Sie zielt auf die neurophysiologische Komponente der Beschwerden und Erkrankungen des Bewegungsapparates. Viele Schmerzen des Bewegungsappartes kommen durch ein schlechtes Zusammenspiel der an der Bewegung (und auch in Ruhe) beteiligten Muskelgruppen zustande bzw. werden durch diese verstärkt. Muskeln arbeiten aber nicht aus sich selbst heraus, sondern werden vom Nervensystem gesteuert.
Eine langfristige Schmerztherapie muss also darauf abzielen, daß das Nervensystem lernt die Muskulatur wieder angemessen zu koordinieren.
Eine Schonhaltung, die aufgrund eines akuten Traumas (zum Beispiel durch Unfall) eingenommen wurde, kann zur Gewohnheit werden und langfristig wiederum Schmerzen verursachen. Ein schmerzendes Knie kann dafür sorgen, daß die Muskulatur der Hüfte und des Beckens vermehrt Haltearbeit leisten um das Knie zu schützen. Eine Neuropathie unter den Fußsohlen kann zu einer verstärkten Anspannung der Wadenmuskulatur führen was sich wiederum fortsetzt über das Knie in den Oberschenkel, die Hüfte..bis zur Nackenmuskulatur.
Die Feldenkrais-Methode versetzt den Menschen in die Lage, Bewegungsabläufe neu zu lernen, unnötige Anstrengung zu verringern und mit den körperlichen Gegebenheiten (Bandscheibevorfall, Meniskusriss, Schlaganfall, Skoliose, Hüftarthrose, Rheuma etc.) ein möglichst schmerzfreies Leben zu führen (und gegebenenfalls Schmerzmittel deutlich zu reduzieren).
“Schreibtischkrankheiten” wie Maus-Hand, Nackenverspannung, Schulterschmerzen, Augenschmerzen, Kopfschmerzen etc. lassen sich langfristig durch gezieltes um-lernen vermeiden. Dabei geht es nicht darum “die beste Körperhaltung” zu finden, sondern durch Variation im Sitzen und in den Bewegungsabläufen schmerzhaften Gewohnheiten aus dem Weg zu gehen.